Christliche Missionierung
Mit der Kolonialisierung des Raumes durch die Niederländer kamen evangelisch christliche Missionare nach Sumatra. Vom Hauptsitz der Kolonialmacht in Padang an der Westküste aus wurden Verwaltungssitze errichtet; von dort wurden regelmäßige Inspektionen in die unterstellten Gebiete unternommen. Die Berichte dieser Inspektionsreisen waren wichtige Informationsquellen für die Missionare, die ab 1824 immer wieder versuchten, die angeblichen „Menschenfresser" zu zivilisieren und zu christianisieren.
Ludwig Nommensen war der Erste, der sich 1864 über das Verbot der Kolonialregierung hinweg setzte und sich in dem unabhängigen Hochtal von Silindung ansiedelte. Zahlreiche Missionare und Missionsschwestern folgten ihm nach und begannen ebenfalls mit der Missionierung der Toba-Batak. Finanziell wurden sie durch die deutschen Kirchen und die Rheinische Mission in Barmen gestützt. Mit dieser Hilfe entstanden Kirchen, Gemeindehäuser, Kranken- und Leprastationen, Schulen, Lehrer- und Priesterseminare. Den Spendern in der Heimat wurde durch regelmäßige schriftliche Berichte eindringlich geschildert, welch positive Auswirkung das Christentum auf die „armen Heiden" dank der Arbeit der Missionare hatte. Nur zum Christentum bekehrte Batak wurden akzeptiert, alle anderen seien wie „alle Angehörigen der malaiischen Rasse von Natur aus verlogen, unaufrichtig und hinterlistig." Den Berichten wurden oft drastische Schilderungen der heidnischen Bräuche wie dem Kannibalismus, den Kriegshandlungen und Geiselnahmen angehängt. Sie sorgten in der Heimat dafür, dass auch weiterhin Geld floss, sie sorgten aber auch dafür, dass auf lange Zeit das Wissen um die Batak verknüpft blieb mit dem Stichwort „Menschenfresser".
Die Katholische Kirche errichtete erst 1911 eine eigene Apostolische Präfektur auf Sumatra, die den niederländischen Kapuzinern anvertraut wurde. Die katholische Mission unter den Einheimischen Sumatras konnte allerdings erst beginnen, als 1934 die niederländische Kolonialregierung die Erlaubnis dazu gab. Da die holländischen Missionare vom indonesischen Staat, der 1945 unabhängig geworden war, ausgewiesen wurden, übernahm 1955 die Rheinisch-westfälische Provinz der Kapuziner die Mission auf Sumatra. Heute konzentriert sich Ihre Arbeit auf das Gebiet des Bistums Sibolga mit der Insel Nias.
Etwa 85% der Batak sind heute Christen, die meisten davon innerhalb der eigenständigen Batak-Kirche "Huria Kristen Batak Protestan"; ca. 3% sind katholisch. 10% gehören dem Islam an, einige dem Hinduismus. Unter einigen christianisierten Batak spielen noch heute traditionelle Vorstellungen und Rituale der ursprünglichen Religion, zum Beispiel Elemente des alten Ahnenkultes, eine wichtige Rolle. Sie verbinden in ihren Stammesfeiern altreligiöse und christliche Vorstellungen in friedlicher Koexistenz.
|
Geöffnet ist das Batakhaus von Ostern bis Ende September sonntags 15 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung.
Erwachsene: 1 Euro Kinder ab 6 J.: 0,50 Euro Führungen für Gr.: 10 Euro
Saison 2024
Aktuelles zur Saison 2024
Saison 2023
Aktuelles zur Saison 2023
Saison 2022
Aktuelles zur Saison 2022
Saison 2021
Aktuelles zur Saison 2021
Saison 2020
Aktuelles zur Saison 2020
Saison 2019
Aktuelles zur Saison 2019
Saison 2018
Aktuelles zur Saison 2018
Saison 2017
Aktuelles zur Saison 2017
Mehr Bilder finden Sie in unserer
Galerie
|